Selbst wenn dein Kommentar sich auf TATA bezogen hatt (warum eigendlich ) Hersteller ist immer noch Land Rover und wird es auch bleiben. Genau so wie es unter BMW und Ford gewesen ist . Es besteht sogar noch ein Vertrag mit Ford über die Lieferung von Motoren an Land Rover.
"Das Wort unmöglich kennt Ratan Tata nicht", sagt Ramabadran Gopalakrishnan, Geschäftsführer der Holdingfirma Tata Sons. Der Chef stecke die Mitarbeiter mit seiner Begeisterung an - und treibe sie so zu Spitzenleistungen. "Ich denke gern über unmögliche Dinge nach und wie man sie vielleicht doch möglich machen kann", sagt Techniknarr Tata.
Seit 2000 macht der Konzern auch international regelmäßig Schlagzeilen. Gleich 36 Firmen hat Tata seither übernommen. Der größte Coup: der 13 Mrd.-$-Kauf des britisch-niederländischen Metallkonzerns Corus im vergangenen Jahr, der Tata Steel zum sechstgrößten Stahlproduzenten der Welt machte. Die Strategie dahinter ist so simpel wie Erfolg versprechend: Der Rohstahl, der billig in Indien hergestellt wird, soll in den europäischen Corus-Werken veredelt werden.
So beeindruckend Tatas Aufstieg ist - beim Kauf von Jaguar haben viele Branchenkenner auch Zweifel. Die Luxusmarke passe nicht ins Portfolio aus billigen Kleinwagen, Bussen und Lkw, kritisieren sie. "Tata ist wie ein Elefant", sagt Mohit Arora, Indiendirektor des Marktforschungsinstituts J. D. Power Asia-Pacific. "Man muss befürchten, dass der mit so viel Masse nicht mehr laufen kann." Seit Bekanntgabe der Übernahmepläne ist die Tata-Aktie um 15 Prozent gefallen.
Doch Ratan Tata hält die Skepsis für unbegründet. Seine Gruppe werde ihr Zulieferergeschäft bei den Briten einbringen und indische Ingenieure an der Entwicklung neuer Modelle beteiligen, sagt er. So können hohe Einsparungen erzielt werden. Zudem werde Tata von neuesten technischen Entwicklungen im Autobau profitieren. Denn Ford soll in den nächsten Jahren weiter Motoren und Bausätze liefern - für Land Rover wie auch für Jaguar.
Man ist geneigt, Ratan Tata seinen Optimismus abzunehmen. Denn ein Prahler ist dieser Mann ganz und gar nicht. Er liebt das Understatement, gibt sich bescheiden. Mit seinem festen Händedruck, den schlohweißen Haaren strahlt der Unternehmenslenker Autorität aus. Den Rummel um seine Person, den viele andere Industrietycoons genießen, mag Tata nicht. Er schätzt die Stille, zieht sich immer wieder zurück in die Einsamkeit seines Strandhauses bei Mumbai. Dort macht er lange Spaziergänge mit seinen beiden Hunden.
Ratan ist der letzte Spross einer Dynastie, die Indiens Wirtschaftsentwicklung seit dem Ende des 19. Jahrhunderts geprägt hat. Grundstein des Familienimperiums war ein Handelskontor, das Ratan Tatas Ururgroßvater Jamsetji Tata 1868 eröffnete. Es folgten Garn- und Tuchfabriken, Indiens erste Stahlhütte, das erste private Kraftwerk und eine Flugzeuggesellschaft.
Ohne Tata geht im Lande nichts. Auf jeder zweiten Großbaustelle im 18-Millionen-Moloch Mumbai wird mit Tata Steel gebaut. Der Strom für die Wirtschaftsmetropole, in der sich auch die Konzernzentrale befindet, kommt von Tata Power. Zwei von drei Bussen und Lastwagen tragen das Tata-Logo. Telefonieren und Internetsurfen geht oft nur mit Tata. Und auch das berühmte Taj Mahal Hotel in Mumbai gehört Tata.
Die Gruppe wird weiter wachsen. Denn Ratan Tata hat Mut zum Risiko. "Er ist der Welt meist ein paar Jahre voraus", sagt Ravi Kant, geschäftsführender Direktor von Tata Motors. "Oft wird erst im Nachhinein klar, dass er recht hatte."
Gleich nach seinem Studium in den USA stieg Ratan Tata 1962 in den Konzern ein, konnte sich aber lange nicht gegen die alten mächtigen Manager durchsetzen, die seinen Onkel Jehangir Ratanji Dadabhoy Tata (meist nur JRD genannt) umlagerten. Als er die Geschäfte 1991 übernahm, bestand die Gruppe aus fast 300 zersplitterten und miteinander zerstrittenen Unternehmen, die nicht einmal ein gemeinsames Logo besaßen. Der neue Chef leitete Radikalreformen ein: Er verkaufte elf Geschäftssparten, entließ Tausende von Mitarbeitern und tauschte die Führung aus. Zugleich baute er die Marke auf, ließ die Qualität der Produkte verbessern, stieg in neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder ein - Telekommunikation und IT. Mit Erfolg: Der global operierende IT-Dienstleister Tata Consultancy Services ist heute das Juwel der Gruppe.